Spaß am Fahren: Luc Ackermann im Interview

Nach dem IFMXF World Cup 2002 gastierte die extremste FMX Sportserie aller Zeiten die Night of the Jumps erneut im schönen Oberhausen.
Dieses Mal in Form der World Team Championship – eine Weltpremiere im Ruhrgebiet.

In diesem neuen Wettkampfsmodus treten drei internationale Teams in verschiedenen Contests, wie beispielsweise dem Best Trick, Synchro oder Best Whip gegeneinander an. Die Nation mit den meisten Punkten wird am Ende zum Team Champion gekürt.

Mit spektakulären Figuren wie dem Rock Solid Flip, Nac 360, Surfer Tsunami Flip und Lazyboy Flip wurde den Oberhausener Motocross-Fans einiges geboten. Immer wieder wirbelten die Profisportler mit ihren 90 Kilogramm schweren Maschinen gekonnt bis unter das ARENA-Dach und stellten ihr artistisches Können unter Beweis.

Luc Ackermann bei der Night of the Jumps

FMX-Talent Luc Ackermann im Gespräch

Vor dem spannenden Wettkampf haben wir ein kleines Interview mit einem dieser Profifahrer, mit Luc Ackermann geführt. Der 19-jährige FMX-Fahrer aus Niederdorla in Thüringen ist nicht nur dreimaliger Weltrekordler, sondern auch seit diesem Sommer jüngster Sieger in der Geschichte der Night of the Jumps.
Der Youngster gehört aktuell zu den größten Talenten der FMX Welt.

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Luc, du hast bereits mit sieben Jahren mit dem Freestyle Motocross angefangen und hast seit 2014 deine Lizenz für die Night of the Jumps Wettkämpfe. Wie fühlt sich das an mit 19 Jahren schon „zu den alten Hasen“ zu gehören?

Ich bin jetzt schon seit mehreren Jahren dabei und es macht einfach immer noch unglaublichen Spaß. Mit den Jungs zusammen zu reisen, jeden Tag zu trainieren und so viele verschiedene MotoCross Events zu erleben das ist einfach toll. Es ist ein unglaubliches Gefühl, dass ich mittlerweile von meiner Leidenschaft leben kann.

Wie sieht denn ein typischer Trainingstag für dich aus?

Man stellt das Training natürlich immer auf das Event und die Voraussetzungen vor Ort ein. Ich trainiere soweit das möglich ist jeden Tag 3-5 Stunden und probiere alle Tricks so perfekt wie möglich vorzubereiten. Neben dem Fahren ist natürlich auch die körperliche Fitness sehr wichtig, um die Stunts auch sicher ausführen zu können. Von daher gehe ich auch noch ins Fitnessstudio, laufen und Fahrrad fahren.

Bei den ganzen Veranstaltungen im Jahr ist dein Terminkalender da ja ganz schön voll. Bleibt da überhaupt noch Zeit zum Entspannen?

Besonders zwischen verschiedenen Events ist es natürlich sehr stressig. Man hat nicht so viel Zeit und den Tag Ruhepause den man manchmal hat, den braucht man dann auch. Da ist man dann ganz froh im Hotel entspannen zu können. Vor dem Event, wenn ich mein Motorrad zusammenbaue hab ich dann meistens noch ein wenig Freizeit. Man sieht nicht so viel, aber das ist okay. Ich habe mir diesen Beruf ausgesucht und ich liebe es.

Wie sieht denn dein erster Eindruck hier bei uns in Oberhausen aus?

Ich bin gestern Abend erst angekommen und werde heute Abend nach dem Wettkampf auch direkt wieder fahren. Viel werde ich von der Stadt also leider nicht sehen.
Aber die König-Pilsener-ARENA gefällt mir wirklich sehr gut.  Indoor zu fahren ist natürlich immer etwas besser, da wir wetterunabhängig  fahren und uns um Regen und Wind keine Sorgen machen müssen. Die Bedingungen hier in der ARENA sind gut, das Set-Up ist cool und es gibt genug An-und Auslauf. Ich freue mich auf einen guten Abend.

Wir haben mit dem Team-Modus ja heute eine Weltpremiere in der König-Pilsener-ARENA. Wie findest du die Idee, die dahinter steckt?

Wir treten als Team an, müssen aber natürlich auch einzeln in bestimmten Disziplinen überzeugen und die Mannschaft gut vertreten. Das ist natürlich cool und mal was anderes. Wir arbeiten im Team viel enger zusammen und müssen uns so aufstellen, dass wir unsere Stärken ideal einsetzen können und an unseren Schwächen gemeinsam arbeiten. Rundrum also ein ziemlich cooles Konzept, ich bin gespannt.

Normalerweise treten bei uns in der ARENA ja viele verschiedene Musiker auf, die vor so vielen Leuten auch schon mal mit Lampenfieber kämpfen müssen.  Wie sieht das bei dir aus?

Ich bin ein eher relaxter Typ und sehr ruhig was das betrifft. Beim Fahren ist volle Konzentration angesagt. Ich versuche also mich  auf mich selbst und den Wettkampf zu fokussieren und bis fünf Minuten vor Showbeginn ist dann auch eigentlich immer alles gut. Wenn man dann das erste Mal in der Luft ist und das Publikum jubeln und mitgehen hört, ist die größte Anspannung weg und man genießt es. Man muss einfach Spaß am Fahren haben – ohne Spaß funktioniert und läuft überhaupt nichts.

Den Sieg in Oberhausen holte sich das Team Australien/Übersee (Pat Bowden, Ryan Brown und Javier Villegas).
Auf Platz Zwei landete das Heim-Team aus Deutschland (Luc Ackermann, Hannes Ackermann und Christian Kleiner) mit 643 Punkten. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass Christian Kleiner durch einen schweren Unfall zu Beginn der Veranstaltung leider aus dem Wettkampf ausschied und ins Krankenhaus transportiert wurde. Wie wir erfahren konnten, geht es Ihm aktuell den Umständen entsprechend gut.
Auf dem dritten Platz landete Team Tscheschien (Libor Podmol, Martin Koren und Matej Cesak) mit 598 Punkten.

Luc Ackermann
Luc Ackermann mit einem Surfer Tsunami Flip
Luc gemeinsam mit seinem Bruder und Teamkollegen Hannes Ackermann

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